Ich befinde
mich momentan in einem sprachlichen Dilemma.
Ich befinde mich in Island, wo man
Isländisch spricht, alle können englisch und ich schreibe hier in deutsch.
Außerdem bin ich gerade dabei Isländisch zu lernen auf englischer Basis also
schreibe ich die Übersetzung von Vokabeln natürlich in englisch auf, weil man ja eh die ganze Zeit englisch spricht und dann können die Beisitzer auch mal spickeln, wenn sie was nicht mitbekommen haben.
Was das
Ganze nicht einfacher macht, ist die Tatsache, das Isländisch wesentlich näher
an deutsch ist als an englisch (siehe „Sechskant“ Beispiel) und das zieht sich
durch die Sprache mit Wortherkunft, Grammatik(!!!) und Aussprache und ich lerne
tatsächlich auch wieder viel über die deutsche Sprache.
Das Ganze
führt zu wirren deutsch-englisch Konstellationen, gepaart mit Tastatur
Problemen, denn in Isländisch gibt es ein paar extra Buchstaben. Also wenn ich
hier etwas schreibe, so habe ich oft das Bedürfnis in englisch zu schreiben,
damit auch meine Freunde hier das lesen können. Aber dann gibt’s ja vielleicht
Leute die mit den englischen Texten nichts anfangen können und außerdem kann
ich mich auf deutsch ja auch viel besser ausdrücken und ausgefeilter schreiben…
Wenn ich
also etwas schreibe, so fange ich in dieser oder jener Sprache an, doch dann
hüpft ein Ausdruck in der anderen Sprache in meinen Kopf, der sich einfach
besser anhört, und sich nur mühevoll oder gar nicht ersetzen lässt. Dies hat
letztlich zu einem Mix aus deutsch und englisch geführt und ich werde das jetzt auch nicht mehr ändern, aber ich werde in Zukunft versuchen, nur eine der beiden zu
benutzen.
Ein kurzes
Wort zur isländischen Sprache:
Im Isländischen wie auch im Deutschen werden Artikel, Adjektive und Substantive je nach grammatikalischem Fall gebeugt/dekliniert, weshalb die englischen Muttersprachler 10mal länger brauchen, um durchzublicken, denn die kennen dieses Konzept nicht. Dennoch ist Isländisch noch ein Stückchen komplizierter als deutsch. Überall wird noch eins draufgesetzt.
Im Isländischen wie auch im Deutschen werden Artikel, Adjektive und Substantive je nach grammatikalischem Fall gebeugt/dekliniert, weshalb die englischen Muttersprachler 10mal länger brauchen, um durchzublicken, denn die kennen dieses Konzept nicht. Dennoch ist Isländisch noch ein Stückchen komplizierter als deutsch. Überall wird noch eins draufgesetzt.
Hier eine
kleine Demonstration: Deklination von Nomen. Auch im deutschen haben wir das, aber
in einem sehr begrenzten Rahmen, nämlich wird das Nomen im Wesentlichen nur im
Genitiv mit –s oder –es erweitert, während es im Isländischen für jeden Fall
separat geschieht und dann auch noch in ettlichen verschiedenen Varianten (maskulin
stark singular, maskulin schwach singular, maskulin stark plural, maskulin schwach plural und dann noch
ein paar viele Ausnahmen, die dann irgendwie ähnlich zu einer dieser passt).
Hinzu kommt, dass der bestimmte Artikel immer ans Wortende angefügt wird und ebenso
immer unterschiedlich ist (immer die linke spalte)… immerhin gibt es keinen
unbestimmten Artikel.
Wens interessiert: Wie isländische Nomen und deren bestimmte Artikel gebeugt werden:
Und dann hier noch die deutsche Version, schonmal direkt die Hälfte, weil quasi alle Wörter eines Geschlechts gleich gebeugt werden:
hahaha dieses Dilemma kommt mir sehr bekannt vor :D immerhin hasts Schreiben auf Deutsch nicht verlernt ;)
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