Mittwoch, 18. November 2015

Ok ok ein kleines Update…



Ein Update also...
Hmm. In aller Kürze nenne ich mal ein paar Highlights im September, Oktober und Anfang November:

Hier war einiges los seit der Hengill Tour (http://pancakepirat.blogspot.is/2015/11/trip-02-hengill-geothermal-area.html). Zu manchen Dingen kommt aber vielleicht nochmal separat was, deshalb nur ganz kurz ein zwei Bilder zu jedem.

Da war die Tour entlang der Südküste mit Lola - Hornstrandir Bekanntschaft - und Alan und Petra - ein Australier und eine Tschechin. Das ganze war recht spontan und startete an einem Mittwoch. Sie hatten ein Auto und ich gesellte mich bis Donnerstag hinzu. Donnerstag abend bin ich dann zurückgetrampt, da ich am Freitag eine Exkursion mit der Uni zum Wasserkraftwerk hatte. Dummerweise habe ich das dann nicht mehr nach Reykjavik geschafft, weshalb ich irgendwo an der Straße mein Zelt aufgebaut habe. Außerdem wurde ich beim trampen von Nordlichtern überrascht. Am nächsten morgen habe ich es dann noch nach Selfoss geschafft, wo mich die Exkursionstruppe an der Tanke aufgegabelt hat (...man muss halt schauen, dass man die Telefonnummer vom Lehrer hat ;-)
1. Nacht beim Flugzeugwrack: meine ersten Nordlichter!

Langeweile beim erfolglosen Trampen

Mitte September gings auf den Laugavegur-Trail. Ursprünglich wollten wir zu 6. los, letztendlich ist das Ganze dann auf mich und Florian geschrumpft, wegen mangelndem Equipment und weil manche Leute meinen bei dem besten Wetterbericht, den man sich erhoffen kann, Panik machen zu müssen. Die anderen sind dann quasi für einen Tag mit und haben uns dort abgesetzt. Naja es waren vier Hammer abwechslungsreiche Tage mit insgesamt 3h Regen und unzählbar vielen atemberaubenden Blicken.

Erstarrter Lavastrom




Anfang Oktober hatte ich dann Besuch von Annika und Julian. Eine sehr gute Zeit in der wir viel unternommen haben.
Zuerst eine Tour mit Annika, Severin und Christoph um Snaefellsnes, die große Halbinsel nördlich von Reykjavik. Ein Wochenende mit wunderschönen Landschaften, abartigem Wetter und einem Bomben-Hot-Pot! Außerdem Glymur 1.0 bei Schneefall.





Auch den Golden Circle haben wir gemacht, der von Herbstfarben nur so strahlte!


Ein Tag nachdem dann auch Julian ankam, haben wir uns einen Suzuki Gand Vitara (4x4) gemietet, um in 6 Tagen einmal auf der Ringroad um die Insel zu fahren... recht wenig Zeit für die Strecke, aber wir haben uns auf ein paar Orte konzentriert und diese so richtig genossen!
Im Wesentlichen waren das:

Hveravellir, Geothermie Gebiet in den Highlands, liegt auf dem Weg nach Akureyri.



Mývatn, der größte See Islands, die Landschaft, in der er liegt ist gespickt von Lavafeldern und Vulkanen. Hier haben wir wahnsinns Nordlichter gesehen. Die bisher stärksten und farbigsten, die ich gesehen habe.

Ende der Welt, hier kann man einen Blick ins Innere der Erde werfen


und Ásbyrgi, ein Ort nord-östlich von Mývatn, zu dem eine mit Wasserfällen übersäate Schlucht führt. Einen Tag lang sind wir nur durch die Schlucht gelatscht, die Landschaft genießend. Abends Lagerfeuer, morgens unglaublich gutes Frühstück mit Karotten-Kuchen, außerdem entwickelten wir eine neue Technik, die es erlaubt aus Bächen zu trinken, ohne nasse und kalte Hände zu bekommen ;-). Zweite Nacht dort: bester Camp-Spot ever.

Grandioser Camping-Spot!


 Auf der Heimfahrt kamen wir dann Hauptsächlich noch an der Glacier-Lagoon vorbei. Das ist ein großer See direkt vor dem Meer, in den eine Gletscherzunge des Vatnajökull bricht.



Danach kam eine längere Pause ohne größere Ereignisse. Nur Esja war Ende Oktober noch an der Reihe (siehe Artikel Esjan http://pancakepirat.blogspot.is/2015/11/esjan.html).


Dann wäre da vielleicht der 31. Oktober zu erwähnen:
Kleine Fahrradtour mit Severin nach Seltjarnarnes, die kleine Halbinsel direkt bei Reykjavik. Dort den Sonnenuntergang erlebt und ein bisschen künstlerisch tätig geworden.

Sunset Plant by Severin

Severin macht Kunst

Wendelin findet seine Mitte.

Wendelin und Severin posen im schwindenden Licht ;-)

Abends dann ein bisschen Halloween feiern, natürlich mal wieder klassisch im low-Budget Pharao-Mumien-Kostüm zusammen mit Andrea.


Nun da mein Bart eh störte und nun November ist, dachten Severin und ich, wir könnten doch einen Movember machen. Im Nachhinein erinnerte uns das mehr an Max und Moritz… ;-)


Und dann war hier natürlich Iceland Airwaves, das berühmteste isländische Festival.
Das Ganze ist recht cool geregelt. Man kann sich ein Ticket für ca 150€ kaufen, dann kann man sich alles anhören, auch die sogenannten On-Venue Acts. Aber auch ohne Ticket gibt es massenhaft Angebote. Viele Bars und andere Locations bieten Off-Venue Programm an. Das ist super cool, weil viele Bands, die On-Venue spielen, irgendwann auch mal einen Off-Venue Act haben. So habe ich von Donnerstag bis Sonntag einige isländische Bands kennengelernt von Metal über Rock und experimentellem Electro bis zu herzerweichender Softie-Musik alles drin.  
Gehört habe ich:
 
In the Company of Men (IS, Metal)
Bárujárn (IS, Rock n Roll)
Amabadama (IS, Raggae)
Hey Lover (USA Oregon, Punk)
Low Roar (IS, "deep and moody" kein Plan was sonst) 
The Anatomy of Frank (USA Virginia, Herzbrechender softer Post-Pop aus den USA)
For a minor Reflection (IS, ich würde es "universe" nennen)
Reykjavíkurdætur (IS, "Gangsta-Bitch-Hop")
Grissappalisa (IS, Rock/Roll)
Electric Space Orchestra (IS, instrumental Rock/Metal)
Russian Girls (IS, "Psych-Mash", mir ist schon aufgefallen, dass die sehr gerne mit Hall rumspielen, aber diese Band hats definitiv übertrieben)


Zum selber reinhören häng ich hier mal ein paar Videos an:


Nicht gesehen, aber empfehlen kann ich außerdem:
Gusgus                  https://www.youtube.com/watch?v=e96lbFiG_k8


außerdem alles auf youtube von KEXP, da sind sehr viele gute Performances.

Meine persönlichen Highlights waren dabei Low Roar für die tiefgehende Stimmung, die ihre Musik verbreitet, For a minor Reflection für ihren Universe-Rock und Hey Lover, für ihre lustige leichte Punk-Performance im Buchladen :-D


Ich hoffe ich konnte damit mal wieder einen kleinen Überblick geben... ich muss zugeben, da fällt kein einziges Mal das Wort "Uni"! Es gibts zwar konstant etwas zu tun, aber das läuft nebenher und wird halt angepasst... da schreibe ich bestimmt mal noch was separates drüber ;-)

Esjan


1. Versuch:
Schon immer steht Esja da, der Hausberg Reykjaviks. Schon immer wollte ich hoch, aber immer dachte ich auch: „Der rennt mir nicht davon, den kann ich immer erklimmen.“ Dieser Berg hat sogar einen Namen, im Gegensatz zu den ganzen Bergen die Bláfell oder Búrfell heißen, was soviel wie Blauer Berg und Walrücken Berg heißt.

Das erste Mal wurde mir die Tour von einem stechenden Insekt vermasselt, das mir nach 15min wandern im vollen Flug gegen die Oberlippe knallt. Ein stechender Schmerz. Was war das? Ich dachte auf Island gibt es nichts, was stechen kann?! Eher verunsichert bleibe ich stehen, und weiß nicht was ich machen soll… war das eine Biene? Wenn ja, dann wäre das gar nicht cool, denn ich habe keine Medikamente dabei und weiß auch nicht so recht, wie stark allergisch ich reagiere. 

Die Lippe schwillt schon. Nicht gut! Ich gehe wieder zurück und hoffe, dass mir irgendjemand sagen kann, was hier für ein Vieh rumfliegt, das stechen kann. Unten kann man mir auch nicht weiterhelfen, aber nach circa 15min ohne schlimmere Anzeichen, fühle ich mich wieder sicher und warte einfach nur, bis meine Leute wieder vom Berg kommen.

Das also war der erste vereitelte Versuch Esja zu besteigen.


2. Versuch, 25.10.15:
Sonntag. Die letzten Tage war kein besonders schönes Wetter, umso besser der Tag heute, um den Aufstieg auf den berüchtigten Esja zu wagen, denn er ist Schneebedeckt!! Er ist auch nur 900m hoch, aber dafür startet man quasi auf Meereshöhe, was es doch zu einem ganz netten Tagestrip macht, vor allem mit dem schwindenden Tageslicht...
Zu dritt machen wir uns auf:

Andrea vertritt Italien in diesem sportlichen Event, die Italiener aber wie immer gut dabei, aber heute keine ernsthafte Bedrohung, weil er zu stark abgelenkt ist.
Kamilla für Norwegen, klein, flink und unberechenbar. Anpassungsfähig auch an harsche Bedingungen. 
Und ich meinerseits. Vertrete nur mich selbst.

Wir kommen um 13 Uhr mit  dem Bus an. Sonnenuntergang um 18 Uhr. Bleibt massig Zeit. Die große Runde über den Berg sollte insgesamt nicht länger als 4 Stunden dauern.

Es ist kalt und schneit. Die Umgebung wird mit jedem Höhenmeter weißer. Der Weg teilweise überfroren, aber kein Problem. Ungefähr 200m beim „Steinn“ gibt’s ne Schokomilch (nur eine von einem halben Kofferraum voller Kókómjólk). Ab hier wird der Weg dann langsam interessant und anspruchsvoller. Vor allem weil alles voller Schnee liegt, der auch teilweise ordentlich verweht ist. Die Leute, die wir hier treffen raten uns ab, aber wie viele gutgemeinte Ratschläge missachtet man nicht für ein kleines Abenteuer?! 

Dann kommen uns Maria, Gabriel und Quirina von oben entgegen. Sie laden uns für später auf einen Kaffee in ihrem Häuschen ein, das grade am Fuße des Berges liegt… wunderbar! Erstmal Gamaschen anziehen, die sind jetzt ganz praktisch, bei all dem Schnee, wobei die Hose nicht wirklich nass wird, es ist eh zu kalt. Der letzte Part kommt einem schon fast hochalpin vor, auch ist das das eigentlich steile Stück der ganzen Tour. Ein kurzes Fenster mit guter Sicht lässt uns in die Ferne blicken. Oben ist es flach wie auf einer Pizza, gelegentlich erhebt sich mal ein Champignon über die Salami aber sonst flach. Lange mag man sich hier oben nicht aufhalten, ohne sich zu bewegen, weshalb die Pause auch eher kurz ausfällt.



Runter nehmen wir einen anderen Weg, der allerdings nicht immer ganz so gut sichtbar ist. Deshalb laufen wir auch das letzte Stück mehr oder weniger querfeldein. Andrea, der während dem Abstieg fleißig Sprachnachrichten an seine Freundin verschickt hält auch nach dem Ausrutschen noch das Handy an den Mund :-D 
Ein Stück des Weges führt sogar durch ein kleines Tannenwäldchen, so dicht, dass ich hier sorgenlos meine Hängematte spannen würde, ohne Probleme mit dem Wind zu haben.


Schon bald sitzen wir im Wohnzimmer bei Maria, Gabriel (Deutsche) und Quirina aus der Schwüzz. Bisschen aufwärmen und schwatzen und dann wieder mim Bus heim. Schöner Tag, schöner Berg, schöne Sicht... ich komme bald wieder!

Donnerstag, 12. November 2015

Trip #02: Hengill Geothermal Area

26.8.15
Am Abend der Orientierungsveranstaltung begibt man sich in die Uni-Bar Studentakjallarinn, um ein gepflegtes Bierchen zu sich zu nehmen. Heute ist das Bier ausnahmsweise den ganzen Abend zum Happy Hour Preis von nur 550 ISK zu erstehen – nur sagenhafte 4€ die Pinte und dann auch noch das dreckige Tuborg Greeeeeen :-E ^^ … Da möchte man sich doch gleich einen rein leeren. Seufz, was vermisse ich jetzt schon das gute alte AKK.
Severin, ein tiefenentspannter bayrischer Bub, stellt sich an diesem Abend als potenzieller nächster Reise-Kompagnon heraus. Der wundervolle Umstand, dass ich Montags keine Uni habe und auch diesen Freitag noch keine Vorlesungen sind, veranlasst mich schon einen Tag später eine SMS an Severin raus zuschicken: „Hey was machst du? Willste vorbeikommen und wir planen was fürs we? Ich hab Zeit von morgen bis Montag, also 4 Tage, da könnt man auch was Größeres machen… Zelt hab ich.“ Und so planen wir bei einem Bierchen das verlängerte Wochenende und einigen uns auf ne Tour um das Hengill Geothermalgebiet.
Am nächsten Morgen geht’s los. Treffpunkt in der Touri-Info, Infos einholen, Karten studieren, leider gibt’s nur recht ungenaue Karten für die Gegend, alles nur 1:100.000 aber eine muss es halt sein. Kurz zum Bäcker, dann in den Bónus Schokolade kaufen. Danach direkt zum Busbahnhof und raus aus der Stadt.
Schnell ist man raus aus Reykjavik und die Landschaft öffnet sich, direkt kommt das erste Lavafeld Svinahraun, das sich weit und flach erstreckt…  es ist ca. 1000 Jahre alt. Während die nächsten Berge näher rücken, schiebt sich auch das Geothermie-Kraftwerk Hellisheiði in Sicht. Irgendwo dort wollen wir auch starten und so kommt es uns recht abrupt in den Sinn, den Busfahrer zu fragen, ob er uns hier rausschmeißt. Mit den Worten: „Guys, this is really dangerous what I’m doing here right now“ hält er auf dem Seitenstreifen an. Wir bedanken uns und steigen aus. 

1. Etappe:
Als der Bus weiterfährt, reißt der Wind an uns. Es stürmt bei Sonnenschein. So windig sah das aus dem Bus aber nicht aus! Na egal, gut eingepackt und los geht’s, entlang einer Pipeline vom Bohrloch zum Kraftwerk, die gerade isoliert und eingepackt wird. Es ist wirklich anstrengend gegen diesen Wind anzukommen, da fühl ich mich gleich doppelt schwach mit verstopfter Nase und irgendwie auch fehlender Motivation. Schon nach kurzer Zeit sind wir am Rande des riesigen Lava-Feldes und wir sehen dampfende Löcher an den Hügelhängen. Wir begeben uns in ein kleines Tal dem 805m hohen Hengill vorgelagert. Hier lassen wir unsere Rucksäcke, hier werden wir auch über Nacht bleiben. Dann das wundervolle Tal durchqueren, durchzogen von kleinen Bächen und aus dem Boden sprudelnden Quellen.
 
Hier kam der Lavastrom zu stoppen.
Wir sind früh dran heute und haben nicht viele Kilometer auf dem Plan, deshalb geht’s vorm abendlichen China-Süppchen noch hoch auf den Gipfel des Hengill. Die obersten 50m sind eingenebelt. Planlos suchen wir einen Zipfel, den unser Stolz als höchsten Punkt akzeptiert… gar nicht so einfach, wenn man kaum was sieht. Auf dem Weg nach unten gibt’s noch einen schönen Blick aufs Tal mit seinen rauchenden Rinnen bevor wir im letzten Sonnenstrahl das Zelt aufbauen. Es ist kalt, wir haben gegessen, was kann man da noch machen? Severin schlägt was vor: "Soll ma Versteckus spielen?" Ich brech ab vor lachen.... Das wirklich ungemütlich kalte Lüftchen jagt uns letztendlich schon um kurz nach 8 Uhr ins Zelt. 

Blick aufs Nächtigungstal

Zeltplatz (Zelt in der Bildmitte leicht rechts)

uf dem WEge nunkt akzeptiert..Le ls
Wir ratzen an die 12 Stunden! Müsli, Zelt einpacken und weiter. Wir schlängeln uns wieder aus dem Tal heraus, einfach nur dem Fluss folgend, hinweg über feuchte Auen voller Wollgras: die Schafnachbarschaft. Dann hinauf den Hügel, von wo wir bis zum See bei þingvellir sehen können.

Wir stiefeln so durch die Landschaft, überall dampft es. Einige Löcher hören sich an wie ein Flugzeug, das sich einfach nicht mehr entfernen will, ein tiefes Grollen aus der Erde. Gelegentlich Matschlöcher mit einem Durchmesser von 2m, kochend brodelnd! Da will man nicht hineinfallen! Allerdings ist das Bächlein nebendran umso besser geeignet für ein mittägliches Bad. Wir flacken uns ins flache, um die 39° warme Wasser, Hände und Füße herausgestreckt für die richtige mittlere Temperatur… Bombe! So dösen wir da zwei Stunden hin, bis uns die Gelüste nach einem feinen Käsebrot aus dem Wasser holen.
 Ein wunderschöner Tag verweilt über uns, das Tal versucht mitzuhalten und kein Zweifel, es macht dem Wetter Konkurrenz! Kurz vor Feierabend sollen wir noch einen Fluss durchqueren... hmm auf Schuhe ausziehen haben wir jetzt grade mal kein Bock. Wir laufen erstmal am Ufer weiter, vielleicht ergibt sich später eine Gelegenheit, den Fluss trockenen Fußes zu überqueren. Und was finde ich da am Rande des Ufers? Mit meinen später zurecht als Beerenaugen beschriebenen Sehorganen? Heidelbeeren juhu! Nun… generell versucht man ja nicht wegen jedem Blödsinn einen Stop einzulegen, aber eine Beerensitzung hat immer Priorität!
mm auf  chuchss durchqueren... h man, ganz im Gelüste nach einem feinen Käsebrot aus dem Wasser holen.
n! Zum Abend finden wir auch noch das perfekte Plätzchen für die Nacht... Bäume sind ja spärlich, das weiß man, ganz im Gegensatz zum Wind. Zwar haben wir heute Nacht nur eine leichte Brise, aber man verschmäht doch niemals den Schutz von jungen Birken, die sich für uns zu einem schützenden Grüppchen zusammengestellt haben. Perfekte Schäfchenwolken ziehen übers Schäfchenland, während Severin und Wendelin die Äuglein schließen…
Finde das Zelt.
2. Etappe:
Das Frühstück ist immer wieder ein Hit! Eine Mixtour aus Knuspermüsli, Haferflocken, Rosinen, Datteln, frischen Äpfeln und Kaabaa, fertig um mit Wasser aufgegossen zu werden. Die heutige Strecke startet mit circa 10km Straße. Da wir darauf nicht scharf sind, rennen wir die letzten Meter zur Straße, um dem herannahenden Auto noch den Tramper-Daumen entgegenstrecken zu können…  Je mehr Autos meinen erhobenen Daumen sehen, desto höher die Wahrscheinlichkeit auf eine baldige Abfahrt. Und mit ein bisschen viel Glück – wie an diesem Tag – hält schon das erste Auto an yeah ;-). Die Schweizer setzen uns 10km später ab, Wasser wird aufgefüllt und sogar die wunderbar weiche Klobrille des Campingplatzes bekommt für ein paar Minuten warme Zuwendung. Dann zurück in die Pampa.
Leichtes Terrain und gute Laune führen zu einem guten Gespräch. Gute Gespräche verlangen Konzentration und da die menschliche Konzentration begrenzt ist, muss sie halt irgendwo anders kürzer treten. Man kennt das ja: da ist man am labern und labern, um bekommt plötzlich einen Tobsuchtsanfall, weil man in Kacke getreten ist oder muss bemerken, dass man die letzten Minuten kaum etwas von der Landschaft mitbekommen hat. In diesem Fall versperrt ein riesiger Misthaufen unseren Weg. Das ist ja unerhört ist das doch… ein fetter Misthaufen mitten auf dem Feldweg, dem wir doch bis zum Ende folgen sollen, bevor wir von ihm abweichen sollen. Er sitzt in einer mistigen Lache, die auch anliegendes Gelände in einen heimtückischen Kacksumpf verwandelt. „Mistmut“ und Ärger. Verständnislos finden wir unsere Wege drüber und drum herum, reden und laufen weiter. Als der Weg langsam unsichtbar wird, halten wir an. Irgendetwas stimmt hier nicht. Nach mehrmaligem kontrollieren der Karte wird uns klar: wir haben jegliche gut gemeinte Hinweise und Augenöffner missachtet, die uns nun auffallen:

  1. Da ging ein „anderer“ Wege rechts ab, markiert mit Pfosten 
  2. Er führte an einem Bach entlang, wie auf der Karte 
  3. Wir liefen über eine Brücke
  4. Ein riesiger Misthaufen versperrt unseren Weg, das ist ja die Höhe!
  5. Schafe kreuzen verstört unseren Weg und rennen verständnislos aus dem Weg.
Fest steht nun: wir müssen diesen Misthaufen noch einmal überqueren...
Wieder auf dem richtigen Weg geht es am Bach entlang. Die Beerenaugen finden noch ein paar Mal einen Grund für eine Snackpause. Dann bergauf, hurtig hurtig rauf auf den höchsten Punkt der heutigen Etappe: Álútur (497hm).





Endspurt für heute. Noch einmal runter ins Tal, dann über den nächsten Pass und wir sind am Nachtlager angelangt. Wir stellen das Zelt neben rauchenden und dampfenden Berghängen auf mit Blick auf einen dampfenden Bach, so heiß, dass er erst für ein Bad taugt, nachdem er sich mit einem zweiten Bach kalten Wassers vermischt hat. Selbst dann hat er noch geschätzte 40°C. Noch vor dem Abendessen gönnen wir uns ein ausgiebiges Bad. Uns ist allerdings mehr nach 38,5°C zumute, deshalb sitzen wir 50m weiter bachabwärts ins Wasser.



3. Etappe:
Nachdem das Zelt am nächsten Morgen gepackt ist, nehmen wir einen Umweg wieder runter zum Bach. Unterwegs gibt’s Frühstück mit Meerblick und Blick auf die Quellen des heißen Wassers. Dann das morgendliche Bad. Das wollen wir uns natürlich nicht nehmen lassen. Eine nette Unterhaltung im Wasser beschert uns eine kostenlose Fahrt nach Reykjavik zurück, ohne auch nur eine Minute an der Straße gestanden zu sein: welch wunderbarer Abschluss!