Samstag, 21. November 2015

Springbilder



Ich kann diesen Tausenden von Springbildern nichts abgewinnen. Fake, gestellt, erzwungen und unecht!

Neulich wachte ich in meinem Zelt auf. Es war die letzte Nacht auf Tour mit Annika und Julian einmal um Island herum. Abends waren wir bis weit in die Dunkelheit gefahren – Sonnenuntergang um 18 Uhr – dann ab ins nächste Hot Pot und für zwei Stunden das Hirn weichkochen lassen. Das Unchillige daran: wir hatten noch keinen Schlafplatz… Nach einer weiteren kurzen Fahrt und 2 Rastplätzen fanden wir einen geeigneten Ort nahe der Straße, jedoch unsichtbar von vorne und unversifft. Um halb drei nachts bauten wir schnell das Zelt auf und ab in die Heia.


Als ich die Augen aufschlage sehe ich Sonne auf meinem Zelt. Ich bin schon zufrieden, wenn es nicht regnet und ich mein Zelt im Trockenen abbauen darf aber Sonne ist ganz und gar ungewöhnlich und hocherwünscht. Bin ich doch eigentlich der Typ, der lange schlummert und gerne im Halbschlaf zwischen Traum und Realität wandelt, war ich an diesem Morgen voller ungeahnter Power und Drang, ans Licht zu gelangen! 

Der erste Blick aus dem Zelt genügt, sofort brülle ich meinen Mitreisenden zu, sie sollen gefälligst ihre Ärsche aus dem Zelt schaffen, während ich mir hastig die Schuhe anziehe. Keine Zeit für Hosen… Ich sehe einen Himmel von reinstem Azur ohne jeden Makel, die Sonne steht auf Kopfhöhe überm Meer und strahlt mir ins Gesicht. Ich kann nicht glauben, dass ich noch immer der Einzige bin, der es aus dem Zelt geschafft hat!!!





Der Platz ist der Oberhammer! Freier Blick nach Osten aufs Meer und die Sonne, Hügel im Rücken, die uns von der Straße abschirmen und kleine Buchten im Hügel als perfekte Zeltplätze. Julian, der sonst immer als Erster draußen ist, kommt einfach nicht raus. Ich frage mich, wie er überhaupt noch liegen kann, wenn die Sonne schon so aufs Zelt scheint. Ein Blick auf sein Zelt und ich kann nur noch lachen. Welch eine Ironie! „Haha Julian, dein Zelt steht ja im Schatten!“



Ich sprinte auf den Hügel, kann kaum still stehen. Oben angekommen kommt ein neuer Schub der Motivation: Gletscherweiß! Ein Bombenpanorama bestehend aus Gletscher und Bergen. Keine einzige Wolke, Wärme! Muss springen, muss tanzen, meiner Freude Ausdruck verleihen! Warum kommt denn immer noch keiner??!

Ich stelle meine Kamera auf den Boden und aktiviere eigenständiges Handeln. Sorry für diese übertriebene Menge der Freude ;-)



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